Die meisten von uns trinken Kaffee, weil sie sich fitter, frischer und konzentrierter fühlen. Das Koffein spielt uns diese aktivierende Wirkung allerdings nur vor! Es verdeckt in Wahrheit nur die Müdigkeit und aktiviert nicht. Daher hält die Wirkung nicht lange an und man fühlt sich bald wieder müde.

Es ist aber schon lange bekannt, dass Kaffee darüberhinaus positive Effekte für die Gesundheit hat. Kaffee kann das Risiko deutlich senken, an Typ 2 Diabetes zu erkranken. Besonders ausgeprägt ist der Effekt, wenn man den Kaffe ungezuckert geniesst. Auch auf sportliche Leistung hat Kaffe eine Wirkung und wird gerne von Sportlern vor der körperlichen Aktivität getrunken. Eine Studie hat sogar gezeigt, dass Personen, die Kaffee getrunken haben, über 1.000 Schritte mehr gehen als an Tagen, an denen sie keinen Kaffee trinken. Allerdings verkürzt der Kaffee die nächtliche Schlafphase.

Auch eine schützende Wirkung auf das Gehirn konnte für Kaffee nachgewiesen werden. In Studien war das Risiko bei Kaffetrinkern, an Alzheimer oder an Parkinson zu erkranken, deutlich reduziert. Und das galt sogar für Personen, die eine Genvariante tragen, die das Risiko für eine Parkinson Erkrankung erhöht! Für diese Effekte konnte eine Dosis-Effekt Wirkung nachgewiesen werden, sprich: viel hilft viel.

Es war aber unbekannt, welche Inhaltsstoffe diese Wirkungen hervorrufen. Kennt man die Wirksubstanz, dann kann man sie einsetzen ohne die herzaktiven, nervös machenden und schlafraubenden Wirkungen von Kaffee. Kürzlich wurde eine interessante Substanz getestet, die in Kaffe, aber auch in Fenchelsamen oder Rettich zu finden ist:
Trigonellin.
In einer Studie wurde Trigonellin an Mäuse verabreicht. Die so behandelten Mäuse haben ein besseres räumliches Orientierungsvermögen und ein besseres Gedächtnis entwickelt! Trigonellin hat auch Entzündungen im Nervensystem unterdrückt die Freisetzung von Neurotransmittern im Hipcampus gefördert. Also der Region im Gehirn, die für das Erinnerungsvermögen verantwortlich ist.

Es ist unklar, ob diese Effekte auch beim Menschen eintreten und ob Trigonellin gefahrlos in ausreichender Menge als Nahrungsergänzung aufgenommen werden kann. Bevor wir diese Studienergebnisse haben gilt: hoch die Tassen!


https://neurosciencenews.com/caffeine-genetics-parkinsons-24920

https://neurosciencenews.com/coffee-memory-trigonelline-23964

https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003830

https://edition.cnn.com/2023/03/27/health/coffee-fitness-sleep-heart-effects-wellness/index.html